Was hat eine Erkältung mit Depression zu tun?
Früher war das so : Wenn man erkältet war, ging man zum Hausarzt. Und wenn man eine seelische Belastung hatte, dann zum Psychologen!
Doch Halt:
Dass es bei Weitem nicht so einfach ist, zeigt uns unser komplexes und intelligentes Körper-Seele-Geist-System!
Denn wer eine Aktivierung des Immunsystems aufweist, neigt auch vermehrt zu psychischen Symptomen, z.B. Traurigkeit und Motivationslosigkeit.
Diese Korrelation lässt sich messen:
So bedeuten mehr Botenstoffe des Immunsystems im Blut (sie heißen „Zytokine“) auch mehr Depressionen!
Die berühmteste Studie, die diesen Zusammenhang beschreibt, heißt: „Die Zytokine singen den Blues“.
Dort wird geschildert, wie das Immunsystem andere relevante Bereiche beeinflußt, die für psychische Beschwerden eine ebenso wichtige Rolle spielen: So z.B. Hormon-Systeme, Botenstoffe des Gehirnes, und das autonome Nervensystem. Diese Bereiche werden etwa bei Stressreaktionen aktiviert. Es gibt eine komplexe Wechselwirkung der (Sub-)Systeme, die wissenschaftlich immer mehr bestätigt wird.
In diesem Sinne: Stärken Sie Ihr Immunsystem und Sie tun automatisch Ihrer Psyche etwas Gutes!
Und seien Sie der beste Psychologe für sich selbst, falls Sie doch einmal eine Erkältung erwischen sollte! ; – )
Ihre Dr. Frigowitsch
Quelle: Raison CL, Capuron L, Miller AH. Cytokines sing the blues: inflammation and the pathogenesis of depression. Trends Immunol. 2006 Jan;27(1):24-31. doi: 10.1016/j.it.2005.11.006. Epub 2005 Nov 28. PMID: 16316783; PMCID: PMC3392963.